Photocredits: Lucia Jost
○ Musikerin
„Ich will alles verändern, aber bleib in denselben Kreisen“, singt Charlize in einem ihrer ersten Songs, „ich glaub ich hab gecheckt, dass diese Tatsachen sich beißen.” Conscious Trap nennt die junge Hamburger Newcomerin mit italienisch-peruanischen Wurzeln ihren Sound, und es sind genau solche Zeilen, die durchblicken lassen, was sie damit meint: Je bewusster wir uns unseren Struggles stellen, desto schneller können wir über sie hinauswachsen und heilen. Ungewöhnlich selbstreflektiert für eine Anfang Zwanzigjährige, fanden vielleicht auch die Macher:innen von Unreleased Berlin, wo sie vor Wochen erst spielte.
Dass es bei Charlize’ Songs nicht um Belanglosigkeiten geht, merkt man eigentlich von der ersten Sekunde an. Wie kalter Nebel kriechen die Synths in den Hörkanal, die einen so sehr an die „House of Balloons”-Ära von The Weeknd erinnern und direkt erahnen lassen, dass es im Folgenden etwas düsterer wird.
Ende des Jahres erscheint ihre erste EP. In Charlize’ Leben ist seit ihrem Deal einiges passiert, das verbunden mit ihrer ereignisreichen Vergangenheit die Rapperin manchmal „old beyond her years” wirken lässt. Und dann ist da doch wieder diese sanfte, fast kindliche Stimme, die uns daran erinnert, dass wir es mit einer jungen Frau zu tun haben, die noch ganz am Anfang steht.